Auf Plattformen wie TikTok oder Instagram sprechen immer mehr Menschen über Themen wie Geld, Aktien oder darüber, wie man schnell reich werden kann. Aber was genau steckt dahinter?
Was versteht man unter Finfluencer:innen ?
Finfluencer:innen – kurz für „Finance Influencer“ – sind Personen, die in sozialen Medien Inhalte rund um das Thema Finanzen teilen. Sie geben beispielsweise Tipps zu Bereichen wie Sparen, Investieren oder Vermögensaufbau.
Eine besondere Qualifikation, wie eine Ausbildung oder ein Studium, ist dafür nicht erforderlich. Grundsätzlich kann sich jede Person als Finfluencer:in bezeichnen.
Sind alle Finfluencer:innen vertrauenswürdig?
Leider nein. Während einige Finfluencer:innen fundiertes Finanzwissen vermitteln und wertvolle Tipps geben, gibt es auch solche, die unrealistische Renditen versprechen oder risikoreiche Investments bewerben. Andere preisen kostenlose Beratungen an, die sich meist nur als Lockangebote für kostenpflichtige Produkte oder Dienstleistungen herausstellen. Diese Finfluencer:innen haben durch ihr Auftreten oft die größere Reichweite und damit großen Einfluss auf ihre Follower:innen. Eine hohe Followerzahl ist aber kein Garant für Qualität.
Bedenke: Hinter vielen Accounts steckt ein Geschäftsmodell, mit dem Geld verdient werden soll. Finfluencer:innen verdienen häufig durch bezahlte Kooperationen mit Finanzunternehmen Geld, die über sie neue Kund:innen gewinnen sollen. Es ist daher fraglich, wie objektiv ihre Ratschläge wirklich sind – so kann es leicht passieren, dass ihre Follower:innen riskante Finanzentscheidungen treffen und dabei ihr Geld verlieren, während die Finfluencer:innen dank lukrativer Kooperationen großes Vermögen aufbauen.
Wie kann ich seriöse von unseriösen Finfluencer:innen unterscheiden? Worauf muss ich achten?
Seriöse Finfluencer:innen verfügen in der Regel über nachweisbare Qualifikationen und Erfahrung im Finanzbereich. Sie kennzeichnen bezahlte Kooperationen transparent, geben realistische Ratschläge und machen keine Versprechen, schnell reich zu werden. Und warnen zusätzlich auch vor Risiken.
Wenn der Stil des Angebots eher aufsehenerregend und übertrieben wirkt, statt sachlich und informativ zu sein, ist das ein Warnsignal für mangelnde Seriosität.
Unsere Tipps:
- Treffe keine Finanzentscheidungen allein auf Grundlage kurzer Videos oder Reels – sie bieten nicht genug Informationen, um eine durchdachte Entscheidung zu treffen.
- Sei kritisch und überlege dir, wer hinter dem Account steckt und ob die Person mit ihren Empfehlungen Geld verdient.
- Lass dich nicht unter Druck setzen! Viele Finfluencer:innen erzeugen Druck, jetzt zu investieren oder etwas zu verpassen. Wer auf „schnell reich“ setzt, verliert oft schnell Geld. Verlasse dich nicht nur auf soziale Medien, da diese häufig oberflächlich und selten tiefgehend sind. Nutze auch seriöse Websites, zum Beispiel die der Verbraucherzentralen oder unabhängige Finanzportale. Mit unserem Tool „Fake-Check Geldanlage“ kannst du schnell und kostenlos überprüfen, ob ein Anbieter verdächtig ist. Es ersetzt keine Rechtsberatung, hilft dir aber, Warnsignale frühzeitig zu erkennen.
Die Finanzexperten der Verbraucherzentrale empfehlen:
Sei skeptisch bei vermeintlich kostenlosen Angeboten, denn oft steckt ein Haken dahinter. Häufig werden Coachings oder Produkte beworben, die sich später als sehr kostspielig erweisen oder in einem Totalverlust der Geldanlage enden können.
Besonders riskant sind Finanzprodukte wie:
- Krypto-Trading
- Immobilienbeteiligungen
- Nachranganleihen
- Rentenversicherungen oder
- Crowd-Investing
Bei Unsicherheiten kann die persönliche Beratung bei der Verbraucherzentrale helfen – sei es bei der Prüfung eines Angebots oder wenn bereits ein finanzieller Schaden entstanden ist.